Freitag, 2. August 2013

Joey Bada$$ - 1999

Hip-Hop, 2012

If you wanna feel like it was 1999...
...Joey Bada$$ katapultiert uns zurück in das Jahr des Hip-Hop. Oder wie man sagen könnte zurück in die goldene Ära. Auch wenn der Hip-Hop anno 1999 mit Sicherheit nicht mehr in seiner Blütezeit ist, gab es jedoch jede Menge guter und erfolgreicher MC's zu dieser Zeit. Es scheint beinahe unglaublich, wie viele Hip-Hop Kult Alben in diesem Jahr erschienen. So zum Beispiel Method Man's & Redman's „Blackout!“, für mich eines der besten Hip-Hop Alben überhaupt. Aber auch „Black On Both Sides“ von Mos Def, „Things Fall Apart“ von The Roots und „Operation Doomsday“ von MF Doom sind Werke, die zur selben Zeit den absoluten Höhepunkt der jeweiligen Acts in ihrem Schaffen markieren. Ebenso markieren die Alben „2001“ von Dr. Dre und das Debüt von Eminem eine, für die nächste Zeit anhaltende Dominanz im Business.

Demnach hat Joey Bada$$ Recht, 1999 war durchaus ein Hip-Hop Jahr und sein erstes Solo Mixtape scheint eben genau diese Ästhetik konserviert zu haben. Dabei ist der 1995 in Brooklyn, New York geborene Jo-Vaughn Virginie Scott zur besagten Zeit gerade einmal zarte 4 Jahre alt. Trotzdem beweist er mit 1999, das er in Sachen Throwbacks einer der Sichersten ist. Sein Mixtape Debüt klingt irgendwie retro und doch sehr modern zugleich, ohne dabei peinlich zu sein. Zur Seite stehen ihm seine Jungs von der Pro Era Posse, sowie alte Indie Helden der Hip-Hop Szene, auf deren Beats er gekonnt gelassen flowt. Unter ihnen sind MF Doom, Lord Finesse, J Dilla und Statik Selektah. Doch nicht nur mit seinen Rhymes beweist Joey Bada$$ sein Talent, auch die Auswahlen seiner Beats sind sehr durchdacht. Dies zeigt sich darin, dass er nicht, wie oft üblich alte Evergreens des verstorbenen J Dillas droppt, sondern alte, eher unbekannte Diamanten des Detroiter Produzenten heraus filtert. Einen weiteren, sehr erstaunlichen Aspekt bildet die Tatsache, dass der junge Rapper auf ein rares 1996er B-Seiten Instrumental von Lord Finesse rappt, anstatt sich, wesentlich bequemer eines seiner großen Stücke vornimmt.

Dem Tape tut es keinen Abbruch; im Gegenteil, es macht die Sache nur noch interessanter. Joey Bada$$ spricht mit seiner Haltung, No Bullshit Rap und den roughen Eastcoast-Beats besonders die alteingesessenen Hip-Hop Heads an. Die sich darüber freuen dürften, einen neuen, sehr talentierten Hoffnungsträger in ihren Kreisen zu haben.

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